Was ist Asthma? Formen und Ursachen von Asthma Bronchiale
20.08.2024Asthma ist eine chronische Atemwegserkrankung, die weltweit Millionen von Menschen betrifft - unabhängig von Alter oder Lebensstil. Diese Krankheit kann in verschiedenen Formen auftreten und durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden. In diesem Artikel beantworten wir umfassend die Frage "Was ist Asthma?" und beleuchten die verschiedenen Formen sowie die häufigsten Ursachen von Asthma Bronchiale.
Was ist Asthma Bronchiale?
Asthma Bronchiale ist eine chronische Atemwegserkrankung, bei der die Atemwege überempfindlich und entzündet auf bestimmte Reize reagieren.
Diese Erkrankung kann in jedem Alter auftreten und führt zu Entzündungsreaktionen der Bronchien, was wiederum zu einer Überempfindlichkeit (bronchiale Hyperreagibilität) oder Verengung der Atemwege (bronchiale Obstruktion) führt. Typische Symptome sind Atemnot, Engegefühl in der Brust, Husten, eine gesteigerte Produktion von Schleim in den Bronchien und pfeifende Atemgeräusche (Giemen). Besonders das Ausatmen fällt Asthmatikern schwer. Bei massiver Reizung kann es zu einem akuten Asthmaanfall kommen, der sofortige medizinische Hilfe erfordert.
Formen von Asthma Bronchiale
Asthma Bronchiale wird hauptsächlich in zwei Hauptformen unterteilt: allergisches Asthma und nicht-allergisches Asthma. Diese Einteilung basiert auf den unterschiedlichen Krankheitsmechanismen
Allergisches Asthma
Allergisches Asthma ist häufig mit anderen allergischen Erkrankungen und Überempfindlichkeitsreaktionen des Immunsystems (Atopien) verbunden. Abhängig vom Auslöser gibt es saisonale Verlaufsformen, die beispielsweise durch Pollen verursacht werden, und ganzjährige (perinneale) Verlaufsformen, ausgelöst z.B. durch Hausstaubmilben oder Tierhaare. Diese Form tritt häufig bei Kindern und Jugendlichen auf.
Patienten mit allergischem Asthma leiden oft auch an Heuschnupfen oder Neurodermitis. Die Symptome können sich während der Pollensaison erheblich verschlechtern, was eine besondere Herausforderung darstellt.
Nicht-allergisches Asthma
Nicht-allergisches Asthma kann durch Atemwegsinfektionen oder Unverträglichkeiten gegen bestimmte Medikamente ausgelöst werden. Unter Umständen ist es auch möglich, dass eigentlich ein allergisches Asthma vorliegt, aber das Allergen nicht erkannt wurde.
Diese Form des Asthmas tritt häufiger bei Erwachsenen auf und ist oft schwerer zu behandeln. Die Symptome können durch Infektionen oder Stress ausgelöst werden, was die Vorhersehbarkeit der Anfälle erschwert.
Häufigste Ursachen / Risikofaktoren von Asthma Bronchiale
Bei der Entstehung des Asthmas spielen viele Faktoren eine Rolle. Zu den Risikofaktoren, die das Auftreten eines Asthmas begünstigen, gehören z.B.
- Allergien wie Heuschnupfen, Neurodermitis oder Hausstaubmilben- und Pollenallergie,
- häufige Atemwegsinfekte,
- Luftverschmutzung,
- Rauchen,
- Übergewicht (Adipositas),
- das Ausüben von bestimmten Berufen (z.B. Bäcker) und
- erbliche Veranlagung.
Doch auch Personen, bei denen keiner der Risikofaktoren zutrifft, können in seltenen Fällen Asthma entwickeln.
Sind Sie an Asthma erkrankt, ist es wichtig, Ihre persönlichen Auslöser zu kennen. Denn dann können Sie diese Faktoren meiden bzw. den Umgang damit erlernen. Auslöser für einen akuten Asthmaanfall können körperliche Anstrengung, Aufregung und psychischer Stress sein.
Schwere der Erkrankung
Das Ausmaß Ihrer Asthma-Erkrankung wird unterteilt in mild, moderat und schwer. Diese Unterteilung hängt dabei nicht direkt von der Schwere und Häufigkeit Ihrer Symptome ab, sondern von der Art der medikamentösen Therapie, mit der sich Ihr Asthma gut behandeln beziehungsweise kontrollieren lässt.
Die Therapie erfolgt nach einem Stufenschema, das aus den Stufen 1-5 besteht. Die Schwere Ihres Asthmas wird demnach erst rückblickend eingeschätzt, wenn Sie bereits seit mehreren Monaten erfolgreich behandelt und die Therapie im Laufe der Zeit auf ein effektives Minimum optimiert wurde, das für eine dauerhaft gute Kontrolle Ihrer Erkrankung ausreicht.
- Mildes Asthma lässt sich gut mit Medikamenten der Stufen 1 und 2 kontrollieren.
- Moderates Asthma wird mit Medikamenten der Stufe 3 erfolgreich behandelt.
- Schweres Asthma erfordert Medikamente der Stufen 4 oder 5 für eine gute Krankheitskontrolle bzw. lässt sich auch mit diesen Medikamenten nicht ausreichend kontrollieren.
Dabei ist die Schwere Ihres Asthmas nicht statisch, sondern sie kann sich im Laufe des Lebens verändern. Tritt die Erkrankung beispielsweise bereits im Kindesalter auf, kann es sein, dass sich die Beschwerden mit zunehmendem Alter bessern oder sogar ganz abklingen.
Therapie-Möglichkeiten bei Asthma Bronchiale
Die Behandlung von Asthma zielt darauf ab, die Symptome zu kontrollieren und Asthmaanfälle zu verhindern. Dies umfasst:
- Medikamentöse Therapie: Inhalative Kortikosteroide und Bronchodilatatoren sind die Hauptmedikamente zur Behandlung von Asthma. Kortikosteroide reduzieren die Entzündung der Atemwege, während Bronchodilatatoren die verengten Bronchien erweitern und die Atmung erleichtern.
- Vermeidung von Auslösern: Ein wesentlicher Bestandteil des Asthmamanagements ist die Identifikation und Vermeidung von Auslösern. Patienten sollten versuchen, Allergene, Rauch und andere Reizstoffe zu meiden, um Asthmaanfälle zu verhindern.
- Patientenschulung und Selbstmanagement: Schulung und Selbstmanagement sind entscheidend für eine erfolgreiche Asthmabehandlung: Patienten lernen, ihre Symptome zu überwachen, die Medikamente richtig anzuwenden und Asthmaauslöser zu vermeiden.
Effektive Asthmatherapie für mehr Lebensqualität
Obwohl Asthma Bronchiale eine chronische Erkrankung ist, können Sie mit der richtigen Therapie und der konsequenten Anwendung Ihrer Medikamente die Symptome gut kontrollieren, sodass die Krankheit Ihr Leben nicht einschränkt.
Quellen:
Nationale VersorgungsLeitlinie Asthma. 4. Auflage, 2020. Version 4. AWMF-Register-Nr.: nvl-002: www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/nvl-002.html, letzter Abruf: 10.07.2024
Global Initiative for Asthma. Gobal Strategy for Asthma Management and Prevention, 2024: www.ginasthma.org, letzter Abruf: 10.07.2024
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