So kann die Rauchentwöhnung gelingen.
COPD | 20.02.2025Wenn bei Ihnen als Raucher COPD diagnostiziert wurde, gehört es zu den ersten ärztlichen Ratschlägen, mit dem Rauchen aufzuhören. Das mag in Anbetracht des Stresses, den die Diagnose und die beeinträchtigte Gesundheit ohnehin mit sich bringen, zunächst als nicht zu bewältigen erscheinen. Aber warum sollte Ihnen nicht gelingen, was bereits viele Menschen geschafft haben? Fest steht: Wer sich für eine rauchfreie Zukunft entscheidet, tut seiner Gesundheit damit einen großen Gefallen.
In diesem Artikel erklären wir Ihnen, warum es besonders als COPD-Patient:in wichtig ist, mit dem Rauchen aufzuhören, und wie Ihnen die Raucherentwöhnung nachhaltig gelingt.
Darum ist es für COPD-Patient:innen wichtig, mit dem Rauchen aufzuhören
Die Lungenfunktion, die Sie bei COPD noch haben, kann durch Verzicht auf das Rauchen besser erhalten werden. Ganz egal, ob es sich um eine erlernte, also psychosoziale, Abhängigkeit von Zigaretten oder eine regelrechte Nikotinsucht handelt: Es ist nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören, und es kann mit der Unterstützung eines Entwöhnungsprogramms auch nachhaltig gelingen.
Rauchen ist die Hauptursache für COPD
Die mit dem Rauchen einhergehenden Gesundheitsrisiken sind für jeden Menschen hoch, doch für Menschen mit COPD trifft dies in besonderem Maße zu. Denn Rauchen ist nicht nur die Hauptursache für COPD, sondern verschlimmert auch die Symptome, welche sich durch die Erkrankung ergeben. So können etwa 80 Prozent der COPD-Todesfälle auf das Rauchen zurückgeführt werden.
Das Rauchen aufzugeben lindert Ihre Symptome
Wenn Sie als Raucher Ihre COPD-Symptome lindern möchten, ist der Verzicht auf das Rauchen erwiesenermaßen die wirkungsvollste Einzelmaßnahme, die Sie ergreifen können. Wenn Sie aufhören zu rauchen, kann das auch die Wirkung der COPD-Therapie (z. B. Bronchodilatation oder Kortisonbehandlung) verbessern. Und es reduziert Ihr Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.
Rauchstopp verlangsamt das Fortschreiten der COPD
Der Verzicht auf Zigaretten bringt viele Vorteile. Und auch, wenn Sie dadurch Ihre COPD nicht rückgängig machen oder heilen können, verlangsamt es das Fortschreiten der Krankheit.
Gut zu wissen: Bereits 24 Stunden nach der letzten Zigarette verbessert sich die Lungenfunktion und der Kohlenmonoxidspiegel im Körper kehrt auf den Normalwert zurück!
Raucher sind anfälliger für Atemwegskrankheiten neben COPD
Ganz wichtig ist auch, als COPD-Patient:in die Lunge vor weiteren Schädigungen bzw. weiterem Funktionsverlust durch andere Erkrankungen zu schützen. Das hat die Corona-Pandemie so beängstigend wie eindrucksvoll bewiesen. Nicht zu rauchen, gibt Ihrer Lunge mehr Abwehrpotenzial.
Mit dem Rauchen aufhören: So bereiten Sie sich bestmöglich vor
Ein erfolgreicher Rauchstopp erfordert Vorbereitung und die richtige Unterstützung. Die folgenden Schritte zeigen, wie Sie sich bestmöglich auf diesen Weg einstellen können.
Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt
Wenn Sie als COPD-Patient:in mit dem Rauchen aufhören möchten, ist ein Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt ein sinnvoller erster Schritt. Dabei können Sie sich über verschiedene Möglichkeiten zur Tabakentwöhnung informieren, wie medikamentöse Unterstützung und verhaltenstherapeutische Programme. Wenn Sie bereit sind, den Rauchstopp anzugehen, kann die Raucherentwöhnung Teil Ihres Behandlungsplans werden. Ein klar strukturierter Aktionsplan hilft erfahrungsgemäß, Ihre Motivation aufrechtzuerhalten.
Weihen Sie Ihre Familie und Freunde ein
Teilen Sie Ihre Pläne zur Rauchentwöhnung mit Angehörigen und Freunde
und sprechen Sie offen über Ihre Sorgen. Ihre Familie und Freunde
können Sie motivieren und Ihnen helfen, Situationen zu vermeiden, die das Aufhören erschweren könnten – etwa das Zusammensein mit anderen Raucher:innen.
Weitere Tipps zur Vorbereitung auf den Rauchstopp
Zusätzlich könnten auch folgende Tipps Ihnen als COPD-Patient:in den Übergang in ein rauchfreies Leben erleichtern:
- Ein konkretes Datum festlegen: Setzen Sie sich ein konkretes Datum für den Rauchstopp. Das hilft vielen Menschen, sich besser darauf vorzubereiten.
- Rauchutensilien entfernen: Verbannen Sie Zigaretten, Aschenbecher und Feuerzeuge aus Ihrem Zuhause, um Versuchungen und Gelüste zu reduzieren.
- Motivation durch Belohnungen: Setzen Sie sich kleine, erreichbare Ziele und belohnen Sie sich für jeden Fortschritt.
- Persönliche Motivation stärken: Tragen Sie ein Foto Ihrer Liebsten bei sich und nutzen Sie es als Erinnerung an Ihre Motivation.
- Sparen für einen Wunsch: Stecken Sie jeden Tag das gesparte Geld für nicht gekaufte Zigaretten in eine Spardose, um sich damit einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen.
Der beste Weg, um mit dem Rauchen aufzuhören
Auch wenn einige glückliche Menschen in der Lage sind, von jetzt auf gleich mit dem Rauchen aufzuhören, sind sich die Expert:innen einig darin, dass für die meisten der effektivste Weg in einer Kombination aus pharmakologischen Methoden (z. B. Nikotinersatztherapien oder Medikamente) und verhaltenstherapeutischen Ansätzen liegt.
Nikotinersatztherapie
Die Nikotinersatztherapie ist die am längsten etablierte Form der medikamentösen Tabakentwöhnung. Ob Pflaster, Kaugummi, Tabletten – die Vielfalt an Produkten und Dosierungen bietet zahlreiche Optionen. So lässt sich etwas finden, das auch für Ihre Bedürfnisse funktioniert. Sollte eine Variante nicht ideal sein, kann eine andere möglicherweise besser passen. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Ihnen helfen, die für Sie und den Stand Ihrer COPD geeignete Option auszuwählen.
Tipp: Diese Nikotinersatzprodukte sind am wirkungsvollsten, wenn sie zusammen mit einer Verhaltensunterstützung durch geschultes Fachpersonal eingesetzt werden. Denn es ist nicht nur Nikotin, das zur Zigarettensucht beiträgt, es sind auch Gewohnheiten und manchmal sogar genetische Aspekte.
Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen
Eine Selbsthilfegruppe oder eine Beratungsstelle für Rauchentwöhnung kann Ihnen helfen, Techniken zu entwickeln, um mit dem psychologischen Verlangen umzugehen und Rauchgewohnheiten abzulegen. Im Internet finden sich viele hilfreiche Ressourcen wie Videos und Blogs, die Ihnen zusätzliche Inspiration bieten. Ein guter Tipp ist auch, bei Ihrer Krankenkasse nachzufragen – viele Krankenversicherungen bieten Seminare oder Kurse zur Rauchentwöhnung an. Oftmals fällt es leichter, den Zigarettenentzug in der Gruppe mit Gleichgesinnten anzugehen und sich über Erfahrungen auszutauschen.
Entspannungstechniken
Alternativ oder ergänzend können auch Entspannungstechniken wie Yoga wirksame Hilfsmittel gegen Stress und typische Entzugserscheinungen wie Nervosität und Unausgeglichenheit sein. Regelmäßige Entspannungsübungen helfen, den Fokus neu auszurichten und innere Ruhe zu finden.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Yoga-Übungen zu erlernen. Zusätzlich finden Sie hier 5 COPD-geeignete Übungen für mehr Bewegung, die Sie ganz einfach in Ihren Alltag integrieren können.
Regelmäßige Untersuchungen
Wahrscheinlich wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Sie regelmäßig untersuchen, während Sie das Rauchen aufgeben, und möglicherweise Tests durchführen, um zu ermitteln, wie sich der Verzicht auf Zigaretten auf Ihre COPD und Ihre Gesundheit auswirkt. Eine Vielzahl an Apps hilft Ihnen dabei, Ihren Fortschritt zu dokumentieren und die Motivation aufrecht zu erhalten.
Fazit: Rauchentwöhnung funktioniert auch mit COPD
Der Weg zum Rauchverzicht kann herausfordernd sein, doch die gesundheitlichen Vorteile sind besonders für COPD-Patient:innen enorm. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Sie doch einmal rückfällig werden. Rückfälle gehören zur Rauchentwöhnung und können in den ersten drei bis sechs Wochen immer wieder mal vorkommen. Viele Menschen benötigen mehr als einen Anlauf, um endgültig die Finger von der Zigarette zu lassen. Gehen Sie es einfach jeden Tag mit neuem Willen an und nutzen Sie die Unterstützung Ihrer Ärztin bzw. Ihres Arztes sowie unsere Tipps.
Denken Sie daran: Ein Rauchverzicht bietet Ihnen gute Chancen, Ihre Erkrankung zu stabilisieren. Oft verbessert sich dadurch die Lungenfunktion, und Ihre Beschwerden verringern sich. Geben Sie Ihrer Gesundheit Raum – verschaffen Sie sich Luft!
Literatur:
Smoking and respiratory disease information sheet. Action on Smoking and Health - Ash (September 2020).
Tønnesen et al, Smoking cessation in patients with respiratory diseases: a high priority, integral component of therapy (2007) European Respiratory Journal Feb 2007, 29 (2) 390-417.
Smoking when you have a lung condition (C. Ruiz et al) for the European Lung Foundation.
ORION arbeitet intensiv an der Erforschung und Entwicklung von Behandlungsoptionen für Asthma und COPD. Darüber hinaus werden auch Design und Anwenderfreundlichkeit der Easyhaler-Inhalationsgeräte fortwährend weiterentwickelt. Zu jedem Zeitpunkt stehen Produktsicherheit und Qualität an erster Stelle.
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Den Nachhaltigkeitsbericht 2023 von Orion können Sie hier herunterladen.