Was ist COPD - Infos zur chronischen Lungenerkrankung

COPD | 15.08.2024

Die COPD ist eine fortschreitende chronische Atemwegserkrankung, die meist erst im höheren Alter auftritt, und vor allem durch Rauchen verursacht wird. Es gibt allerdings noch weitere Risikofaktoren. Bei der COPD sind die Bronchien verengt und die Lungenbläschen geschädigt, was den Luftaustausch in den Lungen beeinträchtigt.

 

Die COPD ist derzeit die vierthäufigste Todesursache weltweit – mit steigender Tendenz. Die Abkürzung steht für chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (engl. chronic obstructive pulmonary disease). Die Erkrankung wird umgangssprachlich auch „Raucherlunge“ oder „Raucherhusten“ genannt, da Rauchen der mit Abstand wichtigste Risikofaktor ist. Der COPD liegt eine dauerhafte Entzündung der Atemwege zugrunde.

 

Was ist COPD - Das passiert im Körper

Durch die anhaltenden Entzündungsprozesse kann sich in den Bronchien vermehrt Bindegewebe einlagern, das die kleinen Atemwege zunehmend verengt und verschleimt. Die Krankheitsprozesse können auch zu einer Zerstörung der Wandstruktur der Lungenbläschen führen. Dadurch verkleinert sich die Oberfläche der Lunge, über die der Gasaustausch stattfindet, und das Ausatmen verbrauchter Luft wird erschwert. Eine Überblähung der Lunge (Lungenemphysem) kann die Folge sein. Diese Prozesse sind nicht umkehrbar und daher nicht heilbar.

Viele COPD-Patient:innen haben zudem eine chronische Bronchitis. Diese liegt nach Definition der Weltgesundheitsorganisation vor, wenn eine Person in zwei aufeinander folgenden Jahren jeweils mindestens drei Monate langanhaltenden Husten mit Auswurf hat, also Schleim aushustet.

 

Folgen der chronischen Lungenkrankheit

Die meisten COPD-Patient:innen leiden an einer Kombination dieser Lungenveränderungen. Wenn bei Ihnen eine COPD diagnostiziert wurde und Sie keine geeigneten Gegenmaßnahmen ergreifen, verschlechtert sich im Verlauf der Erkrankung Ihre Lungenfunktion und damit Ihr Wohlbefinden. Mögliche Folgen sind Atemnot, zunächst bei körperlicher Belastung, später auch in Ruhe, häufige bakterielle oder virale Atemwegsinfekte und eine verminderte Leistungsfähigkeit. Die richtige Therapie kann dem entgegenwirken.

 

Verengte Bronchien und geschädigte Lungenbläschen bei COPD im Vergleich zu Bronchien mit freiem Innenraum und intakten Lungenbläschen.

 

 

Typische Risikofaktoren

Die Hauptursache der COPD ist vor allem das aktive, aber auch das passive Rauchen. Frauen scheinen besonders anfällig für Atemwegsschäden durch Rauchen zu sein. Sie können aber auch an COPD erkranken, wenn Sie nie geraucht haben. Als weitere Risikofaktoren gelten z.B. Gase oder Dämpfe am Arbeitsplatz und das Einatmen verschmutzter Luft, zum Beispiel durch Feinstaub. 

Bei manchen Menschen liegt der chronischen Lungenerkrankung auch ein erblicher Mangel am Eiweiß Alpha-1-Antitrypsin (AAT) zugrunde. Wiederholte Atemwegsinfektionen in der Kindheit und Asthma im Kindesalter können ebenfalls zur Entstehung einer COPD im späteren Leben beitragen. Das Risiko, an COPD zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter.

 

8 potenzielle Risikofaktoren für COPD: Tabakrauch, Genetik, Alter und Geschlecht, Exposition gegenüber Partikeln, Infektion, chronische Bronchitis, Lungenwachstum und -entwicklung, Asthma und Hyperreaktivität der Atemwege.

 

COPD-Informationen: Schwere der Krankheitsschübe

Wenn Sie an COPD erkrankt sind, kann es immer wieder zu akuten Verschlechterungen Ihrer Atemwegssymptome kommen. Wenn diese Verschlechterungen länger als zwei Tage andauern und eine Intensivierung Ihrer Behandlung erfordern, haben Sie eine so genannte Exazerbation. Dieser akute Krankheitsschub ist auf eine entzündlich bedingte, vermehrte Verengung der Bronchien und/oder Schleimproduktion mit Überblähung der Lunge zurückzuführen. 

Dies kann zu vermehrter Atemnot, Husten und Auswurf führen. Die akuten Krankheitsschübe können gesundheitsgefährdend sein und - je nach Schweregrad - eine stationäre oder sogar intensivmedizinische Behandlung erfordern. Darüber hinaus tragen wiederholte Exazerbationen wesentlich zum Fortschreiten der Lungenschädigung bei. Bei den Exazerbationen werden vier Schweregrade unterschieden.

 

Die vier Schweregrade der Exazerbation und ihre Definition. Sie reichen von leichter Exazerbation, mittelschwerer Exazerbation, schwerer Exazerbation bis hin zu sehr schwerer Exazerbation.

 

COPD-Informationen: Schwere der Symptome

Ergänzend wird die Intensität der drei Hauptsymptome der COPD, d.h. Atemnot, Husten und Auswurf, in drei Schweregrade eingeteilt:

 

Die Symptome Atemnot, Husten und Auswurf werden nach ihrem Schweregrad in leicht, mittel und schwer eingeteilt.

An der Schwere der Exazerbationen und der Symptome orientiert sich Ihre Behandlung.

 

COPD ist demnach eine chronische Erkrankung, die sich nicht heilen lässt. Doch mit der richtigen Therapie und – ein entscheidender Faktor! – einem konsequenten Verzicht auf Rauchen, können Sie die Beschwerden lindern und Ihre Lebensqualität verbessern.

 

Quellen

Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease, 2021: www.goldcopd.org, letzter Abruf: 5.2.2021

S2k-Leitlinie zur Diagnostik, Prävention und Therapie der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Stand 01/2018. AWMF-Register-Nr.: 020 – 006: www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/020-006.html, letzter Abruf 5.2.2021

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